MeisterInnenreise Baden-Würtenberg 22. - 25. Juli 2019


Montag 22. Juli 2019

Start um 5h bei Fam. Konrad in Lieboch. Nach Zustiegsmöglichkeiten in Graz Webling /Park&Ride sowie St. Michael ging es nach Liezen zu einer Frühstückspause in der Kaffee Konditorei und Bäckerei „Steffl – Bäck“. Nach einem sehr schmackhaften Frühstück ging es gestärkt und recht flott weiter nach München zum Viktualienmarkt, wo es eine zweistündige Pause zur freien Verfügung gab. Der bekannte Viktualienmarkt bietet alles was Herz und Gaumen begehrt.


Da das nächste programmmäßig geplante Ziel „eine Stadtführung in Ulm“ wegen einem großen Stadtfest nicht planmäßig besucht werden konnte, wurde schon im Vorfeld der Reise kurzfristig ein sehr schöner Ersatz mit dem Ort „Blaubeuren“ gefunden. Unsere Reiseführerin Frau Margot Auttenreith-Kronenthaler führte uns sehr flott zum Kloster mit seiner sehr beeindruckenden Geschichte, schönen Kreuzgängen, einem Hochaltar mit imposanten Schnitzereien, sehr schönen Seitenbänken und einem einzigartigen stark vergoldeten dreiteiligen Flügelaltar, der viele Jahrhunderte und Kriege unversehrt überlebt hat. Bei der kurzweiligen Führung durch das Kloster erfuhren wir neben vielen geschichtlichen Anekdoten auch, dass dieses evangelische Kloster an einem Tag im Jahr „katholisch“ wird.

Nach dem Klosterrundgang ging es zum Namensgebenden und Sagenumwobenen „Blautopf“, ein kleines mystisches Gewässer in den schönsten grün- und Blautönen.

Dieser nur sehr schwer zu erforschende, stark verzweigte Zulauf zum Teich hat schon so manchen Taucher für immer behalten, andere gut organisierte und sehr erfahrene Tauchgruppen konnten mittlerweile über 15 km der zum Teil sehr engen unterirdischen und teilweise mit Wasser gefüllten Gänge, Höhlen und sogenannten Hallen erforschen. Ein kurzer Rundgang mit anschließendem Gruppenfoto rundete diesen überaus schönen und spann-enden „Alternativbesuch“ ab.

Von Blaubeuren ging es durch enge Schluchten und schöne Höhenstrassen weiter nach Stuttgart ins feine Hotel „Maritim“, wo wir nach dem einchecken und kurzem frisch machen zum Abendessen mit einem genussvollen kalten und warmen Buffet verwöhnt wurden.


Dienstag 23. Juli 2019

Nach einem guten und umfangreichem Frühstücksbuffet war unser erstes Ziel der „Milchbauernbetrieb – Dobler“, mit etwa 80 Milchkühen. Es empfing uns ein sehr freundlicher engagierter junger Selbst-vermarkter, mit „Daniel Düsentrieb“ ähnlichen technischen Fähigkeiten und einem großen Herz für Mitarbeiter.

Die Milch wird im Betrieb zu 60% für Frischmilch, der Rest für sehr schmackhafte Milchprodukte wie Natur- oder Fruchtjoghurts, dicke Sauermilch, Sauerrahmbutter, Vorzugsmilch und auch Rohmilch verarbeitet und zu 100% selbst ab Hof sowie in der näheren Umgebung zugestellt bzw. vermarktet. www.dobler-milchbauernbetrieb.de

Nach einer sehr erfrischenden Verkostung zahlreicher Produkte fuhren wir weiter zum sehr vielfältigen Betrieb „Simon Sperling“.
Da gibt es neben einem 24 Stunden gekühlten Abholmarkt, Legehühner am Hof und zwei mobile Hühnerställe für die Eierproduktion. Gemüseanbau von Paradeisern, Paprika etc., Artischocken für die Küche sowie -blüten für Floristen, Feldsalat und eine große Obstanlage im freien sowie 4,5ha Obst-Versuchskulturen unter Hagelnetzen geschützt. Dazu gibt es noch im Stuttgarter Stadtgebiet geförderte bzw. honorierte Blumen-wiesen bzw. auch Blumenstreifen als blühende Fahrbahntrennung. Simon Sperling, ein junger, sehr engagierter und gut kalkulierender Jungbauer, mit einer sehr erfrischenden und sympathischen Art. www.hof-sperling.de

Nicht immer sind aller guten Dinge „drei“. Die nächste Station war ebenfalls eine kurzfristige Alternative zu einem anfangs geplanten Weinbaubetrieb in Mühlhausen bei Stuttgart. Der Sonnenhof, ein Event- und Erlebnisbauernhof, machte seinem Namen alle Ehre!

Erlebnis stimmte, Bauernhof weniger. Die Pause zu Mittag war eher keine Mittagspause, Selbstbedienung an einem kaum reichhaltigen Buffet mit 2 warmen Essen zur Wahl, etwas Salat und einige gute Kuchen bzw. Torten. Wie aus dem nichts, tauchte an unserer langen Tafel ein braun gebrannter, Leinen-Short bekleideter, leicht lackierter, arbeitsscheuer Jammerlappen auf, welcher sich recht bald als „der Chef“ zu erkennen gab. Der anschließende Rundgang durch das großzügige und teilweise sehr gepflegte Anwesen war ähnlich spärlich wie das tierische Angebot auf diesem Hof. Neben einem fahrbaren „Leihhühnerstall“ von Simon Sperling gab es stückweise Hasen, Ferkel, Ziegen und Ochsen etc, wozu uns mitgeteilt wurde, das 4 Hasen, Ziegen oder Rinder weniger Futter verbrauchen als 40, klang plausibel.. ,-).

Für den Erlebnisfaktor gab es neben den Erlebniscamps für Schulgruppen etc., Reitpferde-Therapien auch einen Hochseil Klettergarten, Trampolinspringen, Erlebniswelt Wasser etc.

Für Events werden neben einer umgebauten Getreidehalle und stillgelegten Gewächshäusern auch Wiesenflächen am Hof angeboten. Veranstalter mieten recht kostspielig die Räumlichkeiten, beauftragen einen Caterer mit Servicepersonal und besorgen sich für das Umfeld Floristen, Unterhalter etc. für ein recht kostbares, privates Fest am Hof.
Einen doch unvergesslichen Eindruck hatten die zahlreichen, meist kostenverursachenden Probleme betreffende Jammereien des Chefs hinterlassen. Da zwischendurch doch auch immer wieder die Kosten für in Anspruch nehmende Annehmlichkeiten genannt wurden, waren wir uns einig, uns um den „armen Chef“ keine Sorgen machen zu müssen. www.dersonnenhof.com

Waren es im letzten Jahr bei der Rumänien Reise die sehr positiven Eindrücke von Land & Leute, so wird bei der heurigen Reise sicher der Sonnenhof für ein dunkles Wölkchen sorgen. Nach dem Sonnenhof ging es weiter zu einem Schwarzwälder Bauernrauch Schinken Produzenten www.pfau-schinken.de
Da ja nach jedem Regen sprichwörtlich die Sonne kommt, gab es auch für uns bei der letzten Tages Station mit der „Original Schwarzwälder“ Bauernrauch Besichtigung ein aha Erlebnis!

Der Vollblut „Slow Food“ Metzger Frank Pfau führte uns nach einer kurzen Begrüßung vor dem Laden in eine ca. 100 m entfernte Garage mit gepolsterten Bierbänken, wo wir neben einem Haufen von Tannen- und Fichtensägemehl sowie Wacholder Reisig, auf einer Erhöhung stehend, von Herrn Pfau eine perfekte 30-minütige „Multi Media Show“ ohne Strom, mit tollen Informationen und eleganten Bewegungen in Spitzenqualität präsentiert bekamen.

Zum besseren Verständnis wurden zwischendurch neben immer wieder verspürenden Rauchschwaden aus der Selch, getrocknete Tannen- und Fichtennadeln ergänzt mit Wacholderbeeren „zum beschnuppern“ durchgereicht. Vor der Verkostung im Metzgerladen durften wir noch jeder eine Lunge voll „Schwarzwälder Schinkenrauch“ kostenlos ins Freie mitnehmen. An dieser Stelle gehört ein herzliches Dankeschön der Familie Farmer-Rabensteiner, die diese tolle Betriebs-besichtigung vermittelt hat.

Zum Schluss bekamen wir im Geschäft die letzten Informationen mit Verkostungsmöglichkeit einzelner Produkte aus der sehr grossen Vielfalt an Bauernrauch Spezialitäten. Ein weiterer Schwerpunkt in der Metzgerei Pfau ist eine große Palette an hausgemachten Spezialitäten wie Rindrouladen, Gulasch, geschnetzeltes und zahlreiche Bauern- Dosenwurstspezialitäten etc in kleinen Portionen.

Nach all diesen positiven und schmackhaften eindrücken, machte das anschließende „shoppen“ richtig Spaß und Freude auf daheim, wenn diese wohlriechenden und schmeckenden Mitbringsel verkostet werden können! Herr Pfau hat uns live gezeigt, dass eine tolle Betriebsbesichtigung auch fast ohne Jammern auskommen kann, lediglich die allgemeinen Nachwuchssorgen bei Mitarbeitern im Fleischereibereich hatten für kurzfristiges wehklagen gesorgt. Die Chance auf ein weiterbestehen des Familienbetriebes könnte funktionieren, da der Nachwuchs im Hause auf diesem Weg ist.

Nach der Ankunft im Hotel hatten wir noch Zeit, um uns ein wenig frisch zu machen. Das zweite Abendessen sorgte für Heiterkeit, da es nicht wie gewohnt im großen Speisesaal stattfand, was den bereits im kleinen Speisesaal vorhandenen Personen, sehr köstliche und suchende Gesichtsausdrücke der neu ankommenden Gäste vor dem leeren Speisesaal und leeren Buffets ermöglichte. Schlussendlich konnten wir bei einem drei Gänge Menü den zweiten Tag gemütlich ausklingen lassen.


Mittwoch 24. Juli 2019

Der bereits dritte Tag bei tropischer Hitze jenseits der 30 Grad wartete ebenso auf uns, wie unsere Reiseleiterin für Stuttgart, Frau „Beate Durst“, ein schöner Name, an Tagen wie diesen! Aus dem geplanten Stadtrundgang wurde kurzfristig und glücklicherweise eine gemütliche und sehr sehenswerte Stadtrund-fahrt mit unserem klimatisierten Bus.
Diese Rundfahrt führte uns auch vorbei an steilen Weingärten auf die umliegenden Hügel mit Fernseh-turm, das Wahrzeichen von Stuttgart und herrlicher Sicht auf die Stadt. Dabei erfuhren wir viel über Kunst-Bauwerke, Kirchen, Weingärten inklusive imposanten geschichtlichen Weinkonsum im Gebiet, über Mammutbäume sowie geistreiche und humorvolle Sprüche, wie – „nichts macht eine Frau schöner, als zwei Glas Wein – von ihrem Mann getrunken“!

Stuttgart, eine Stadt mit knapp über 600.000 EW und „sprichwörtlich“ zwischen Wald und Reben lebt praktisch von Mercedes Benz! Der Dreispitz (Stern) steht für: zu Wasser, zu Erde und in der Luft. Nach der Stadtrundfahrt konnten wir bei einem geführten Rundgang neben der Markthalle noch diverse Bauwerke und Schlösser anschauen, erfuhren nebenbei auch einiges über das Sexualleben alter Könige sowie Herrscher und hatten dazu auch noch das Glück, dass unser Bus vor Ort im Schatten parken konnte.

Nach einer „Freizeit“ von etwa 3 Stunden ging es weiter zum „Mercedes Benz Museum“ zu einem etwa 2 ½ stündigen Rundgang im schnecken-ähnlichen Museumsgebäude, wo uns eine Zeitreise über die gesamte Entwicklung von Mercedes Benz vor Augen geführt wurde. Da an diesem Nachmittag der Vorstand der Mercedes AG im Museumsgebäude eine Sitzung hatte, kamen wir in den Genuss, vor dem Gebäude neben einer Armada an Mercedes Dienst Karossen inklusive Chauffeure auch den Mercedes Motorsportchef Toto Wolff kurz zu sehen. www.mercedes-benz.com/classic

Um 17.30h setzte sich unsere Gruppe langsam in Bewegung Richtung Bus, vorbei an sehr heissen Lüft-ungslamellen näherten wir uns langsam unserem inzwischen auch sehr heissen Bus, der wohl „ohne Sonnencreme“ geduldig in der Nachmittagssonne stand. Um das „Sommerfeeling“ zu vollenden gönnten sich noch einige unserer Gruppe „ein Glühbier aus dem Bus“ bevor wir auf recht schnellem Rückweg kurz nach 18h unser Hotel erreichten. Zeit zum Erholen, frisch machen und vorbereiten auf unser „letztes Abendmahl“!

Da wir für die Restaurantbrigade scheinbar zu früh zum Essen kamen, gab es nach kurzer Wartezeit ein eher sehr schmales Business Buffet. Nach fortgeschrittener Zeit trafen neben Vorspeisen und Suppe auch ein Fischgericht, Tortellini in Sauce und noch ein paar nette Desserts am Buffet ein. So wurde das letzte Abendmahl im Hotel noch um den einen oder anderen Gang verlängert. Ein gemütlicher Ausklang in der Hotelbar war aufgrund des eher „Schneckentempo ähnlichem“ Servierpersonals doch recht trocken.


Donnerstag 25. Juli 2019

Unser letzter Tag der Reise begann sehr früh mit dem check out, begleitet von einem Lunchpaket war unsere Abfahrt um 6Uhr beim Hotel mit dem Ziel „John Deere Werk in Mannheim“.
Nach einer recht flotten Anreise waren wir schon kurz nach 9h im John Deere Werk, wo wir herzlich mit einem guten Frühstück empfangen wurden. Bei einer kurzen Power Point Präsentation erfuhren wir vom Customer Care Eexecutive Herrn Hendrik Strubel interessantes über die Geschichte und Entwicklung von John Deere.

Anschließend gab es für uns eine Werks Führung in drei Gruppen, ausgestattet mit Schutzbrille, John Deere Warnweste und einem Head Set zur besseren Verständigung bei der Führung. Sämtliche Fotoapparate und Taschen mussten abgegeben werden, die Handy-Kameras wurden abgeklebt um im Betriebs Gelände keine Fotos zu machen.

Die drei Gruppen wurden neben Herrn Strubel auch von Frau Rue Brosch und Frau Melissa Karubi, eine Dame aus Lyon durch die JD-Fertigungshallen, das JD Museum und den JD-Shop geführt, wobei eine Strecke von über 4 km zurückgelegt wurde.
Nach der Führung wurden wir im Werksrestaurant von JD mit Vorspeise, Hauptspeise sowie Kuchen und Kaffee verwöhnt. Nach dem Mittagessen ging es im Bus nach Bruchsal zum JD Kabinenwerk mit einer tollen Führung und weiteren 4,5 km Rundgang sowie zur „EPDC-Tour“, eine kurze, sehr interessante Führung durch das gigantische JD-Auslieferungslager von Ersatzteilen für die halbe Welt! www.deere.de


Kurz nach 15h begann unsere Heimreise in die Steiermark, womit auch heuer wieder, eine sehr tolle und besondere MeisterInnenreise mit fast 2.000 km und Temperaturen bis 39 Grad zu Ende ging!

Ein herzliches Dankeschön……

  • allen Teilnehmern für die Pünktlichkeit während der Reise

  • Markus Konrad für die Organisation und Getränkespenden

  • unserem Chauffeur Franz Liebmann für die tolle Fahrt

  • an Pölzl Reisen für diesen schönen europäischen Sahara-Trip

Steiermark, am 25.07.2019 Text Willi Haider