Weinbaugebiete Österreichs

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In Österreich gibt es 4 Weinbaugebiete mit 16 Weinbauregionen. Es werden insgesamt 55.000 Hektar Rebfläche bewirtschaftet.

WEINBAUGEBIETE
Niederösterreich mit 32.000 Hektar
Burgenland mit 19.000 Hektar
Steiermark mit 3.000 Hektar
Wien mit 700 Hektar
sind in folgende Weinbauregionen unterteilt.

WACHAU 
Rebfläche 1.448 Hektar. Bekannte Orte: Spitz, Weißenkirchen, Joching und Loiben
Besondere Klimaverhältnisse durch die wärmespeichernde und temperaturausgleichende Donau.
Optimale Wachstumsbedingungen für den Riesling, obwohl dieser nur mit ca. l0 % Anteil ausgepflanzt ist. Hauptsorte mit 60 % ist der Grüne Veltliner.

Seit 1983 gibt es eine eigene Qualitätsabstufung die vom übrigen Schema abweicht:

STEINFEDER 15-17 KMW
FEDERSPIEL 17-18,2 KMW
SMARAGD AB 18,2 KMW

KREMSTAL
Rebfläche 2.438 Hektar. Mit der Weingesetznovelle von 1993 ein eigenes Weinbaugebiet geworden.
Bekannte Orte: Krems, Göttweig, Furth, Gedersdorf, Rohrendorf und Senftenberg. Westlich von Krems (Stein) liegen berühmte Urgesteinsrieden wie Pfaffenberg, Steiner Hund und Kremser Kogel.
Östlich von Krems sind dies, aber auf Lehm oder Lößböden, die Kremser Sandgrube und der Weinzierlberg.

KAMPTAL
Rebfläche 4.189 Hektar. Früher Kamptal-Donauland. Mit der Weingesetznovelle von 1993 in Kamptal und Kremstal getrennt.
Bekannte Orte neben Langenlois sind Gobelsburg, Zöbing und Straß im Strassertal.
Langenlois ist mit 2.200 Hektar Rebfläche die größte Weinbaugemeinde Österreichs. Im Mittelpunkt des Kamptales steht ein ganz berühmter Weinberg mit ausgezeichneten Urgesteins-Terrassenlagen – der Heiligenstein. Vom Heiligenstein stammen große Weine, die sich durchaus mit den Wachauern messen können.

TRAISENTAL
Rebfläche 696 Hektar. Das jüngste eigenständige Weinbaugebiet. Weinbauorte: Traismauer, Inzersdorf, Getzersdorf und Reichersdorf.
Auf vorwiegend ebenen Lagen, auf trockenen, sandigen, schottrig-lehmigen Böden, wächst hier vorwiegend Grüner Veltliner neben einer Vielzahl anderer Sorten.

DONAULAND
Rebfläche 2.814 Hektar. Dieses Weinbaugebiet verteilt sich auf zwei Distrikte. Den Wagram, mit seiner mächtigen Lößstufe und den Orten, Fels am Wagram, Feuersbrunn, Kirchberg und Großriedenthal.
Und im Nahbereich von Wien, die Gegend um Klosterneuburg mit dem historischen Chorherrenstift. Das Chorherrenstift ist nicht nur eines der größten Weingüter Österreichs, es beherbergt auch die Höhere Bundeslehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau. Der Grüne Veltliner ist hier die dominante Rebsorte.

CARNUNTUM
Rebfläche 995 Hektar. Eine historisch bedeutsame Region mit römischer Vergangenheit.
Göttlesbrunn und Höflein im Bezirk Bruck an der Leitha.
Auf Sand, Lehm, Schotter und Lößböden und unter pannonischem Klimaeinfluß ist hier eine kleine aber feine Rotweininsel entstanden.

WEINVIERTEL
Rebfläche 18.000 Hektar. Zentrum des westlichen Weinviertels ist Retz. Die ganze Stadt steht auf einer wasserfesten Schicht aus Lehm, Tegel und Mergel und ist zum Teil mehrstöckig unterkellert.
Weitere Zentren im westlichen Weinviertel sind das Pulkautal mit den Weinorten Haugsdorf und Jetzelsdorf, und die Gebiete um Mailberg, Röschitz und Hollabrunn.
Im östlichen Weinviertel findet man bekannte Weinbauzentren wie Poysdorf, Falkenstein, Mistelbach, Zistersdorf, Matzen, Wolkersdorf und Korneuburg.

Auf Löß-Lehm-Urgesteins- und Schwarzerdeböden wächst hier vorwiegend Grüner Veltliner, und das nicht zu knapp. Schon 1793 wurden bei einer, von Maria Theresia angeordneten, Bestandsaufnahme, 62.689 Eimer Wein registriert. Dies entspricht umgerechnet rund 3,5 Millionen Liter Wein.

THERMENREGION
Rebfläche 2.814 Hektar. Bekannte Orte: Gumpoldskirchen, Traiskirchen, Soos, Guntramsdorf, Tattendorf und Perchtoldsdorf.
Durch die Wienerwaldhöhen gegen Norden geschützt, sind die Lagen nach Osten und Süden hingegen für das einstrahlende, pannonische Klima offen. Es ist hier trockener, wärmer und milder als im übrigen Niederösterreich.
Sortenspezialität dieser Region ist der Zierfandler und der Rotgipfler. Auf steinigen, kargen aber auch auf schweren, lehmigen Böden gedeihen auch hervorragende Rotweine.

NEUSIEDLERSEE
Rebfläche 10.387 Hektar. Umfaßt das gesamte Ostufer des Neusiedlersees (der einzige Steppensee im mittleren Europa). Früher auch als Seewinkel bekannt.
Bekannte Orte Illmitz, Gols, Weiden, Halbturn Apetlon, Podersdorf und Frauenkirchen.
Auf Löß, Schwarzerde, Schotter und Sand wachsen hier in heißem pannonischen Klima, Prädikatsweine von Weltformat.

NEUSIEDLERSEE HÜGELLAND
Rebfläche 6.264 Hektar. Bekannte Orte: Rust, Donnerskirchen, Breitenbrunn, St.Margarethen, Schützen und Mörbisch. Etwas landeinwärts dann Eisenstadt und Großhöflein.
Dieses Gebiet ist durch das Leithagebirge und durch die Ruster Hügelkette mit dem "Römersteinbruch", gegen störende Westwettereinflüsse völlig abgeschirmt. 
Das pannonische Steppenklima und der Einfluß des Neusiedlersees schaffen auch hier ideale Voraussetzungen für den Prädikatsweinbau.
Rust bekam von Kaiser Leopold I, 1681 die Freistadtrechte mit eigener Blutgerichtsbarkeit. Dies ist bis heute insoferne berücksichtigt, als Rust nicht der BH Eisenstadt, sondern direkt der Burgenländischen Landesregierung unterstellt ist.

MITTELBURGENLAND
Rebfläche 2.107 Hektar. Bekannte Orte: Horitschon, Deutschkreuz und Neckenmarkt.
Auch hier herrscht pannonisches Klima mit Randeinflüssen des Neusiedlersees. Auf sandigen, tiefgründigen schweren Boden wächst hier vorwiegend die Rebsorte Blaufränkisch aber auch andere Rotweinsorten. Das Mittelburgenland wird auch das österreichische Rotweinzentrum oder das Blaufränkisch-Land genannt.

SÜDBURGENLAND
Rebfläche 457 Hektar. Bekannte Orte: Eisenberg und Deutschschützen.
Vom 415 m hohen Eisenberg sieht man von der einen Seite bis weit in die ungarische Tiefebene und von der anderen Seite bis in die Steiermark.
Auch das Klima und die Stilistik der Weine vermischen sich in ähnlicher Weise. Die Südburgenländer fühlen sich eher den Steirern als ihren nördlichen Weinbaukollegen verbunden.
Hauptrebsorte ist auch hier der Blaufränkisch. 

Als regionale Spezialität oder Kuriosität ist der UHUDLER zu betrachten. Er gilt als Touristen-Attraktion im Weindörfchen Heiligenbrunn.

SÜDSTEIERMARK
Rebfläche 1.902 Hektar. Bekannte Orte: Gamlitz, Leutschach, Ehrenhausen und Kitzeck.
Der südliche Rand erstreckt sich entlang der Staatsgrenze zu Slowenien und reicht von Spielfeld bis nach Schloßberg bei Leutschach.
Die Staatsgrenze verläuft direkt am Straßenrand, gelegentlich sogar in der Straßenmitte und ist als solche nicht erkennbar.

Die Südsteiermark ist auch landschaftlich von besonderem Reiz und wird gelegentlich mit der Toskana verglichen.
Auf Schiefer, Sand, Mergel und Kalkböden gedeiht hier eine Unzahl von Rebsorten. Hauptrebsorten sind der Weißburgunder und der Welschriesling. Spezialitäten: der Sauvignon Blanc, der Morillon und der Muskateller.

Im Sausaler-Bereich wird bis auf 650 m Seehöhe auf extremen Steillagen (bis zu 70 % Neigung) Weinbau betrieben. Ausspruch eines Winzers: "Bei mir kann man stehend ins Gras beißen". Kitzeck ist mit 564 m Seehöhe der höchstgelegene Weinbauort Europas.

SÜDOSTSTETERMARK
Rebfläche 1.205 Hektar. Bekannte Orte: Klöch, Kapfenstein und Riegersburg.
Hier gedeiht auf Basalt und vulkanischem Boden aber auch auf sandigem und schwerem Lehm, die übliche steirische Sortenvielfalt.
Die Region liegt im Klimaverschnitt zwischen mediteran und pannonisch. Klöch weist mit durchschnittlichen Sommertemperaturen von 19,3 Grad und 1956 Sonnenstunden im Jahr, die höchsten Klimawerte Österreichs auf. Boden und Klima schaffen hier die weltbesten Voraussetzungen für den Traminer und den Gewürztraminer.

WESTSTEIERMARK
Rebfläche 480 Hektar. Bekannte Orte: Stainz, Deutschlandsberg, Wies und Eibiswald.
Hier wird auf Gneis und Glimmerschieferboden fast ausschließlich die Rebsorte Blauer Wildbacher angebaut. Sie ist mit dem Namen SCHILCHER für die Steiermark geschützt.
Die Rosefarbe des Schilchers ist gelegentlich auch gebietstypisch abgestuft: Klassisch zwiebelschalenfarbig um Stainz, dunkler um Deutschlandsberg und bis hell-rubinfarbig um Wies und Eibiswald.

WIEN
Rebfläche 731 Hektar. Wien ist die einzige Weltstadt mit ökonomisch bedeutendem Weinbau. Auf Schiefer, Schotter, Lehm und Lößböden wächst ein buntes Konglomerat an Rebsorten bei Großstadtklimaverhältnissen.
Die Rebsorten werden zumeist gemeinsam gelesen und als gemischter Satz über die traditionellen Heurigen vermarktet.