Die Weidmannssprache (für Nichtjäger)

Was Bits und Bytes für den Computerfreak sind, ist dem Jäger sein "Weidmannsheil".
Die Weidmannssprache ist auf jeden Fall die Zunftsprache der Jäger, was nicht heißen soll, daß im Gespräch mit Nichtjägern eine Rehgeiß, ein "Weiberl" also, immer nur "äugt" und "äst", sondern auch einmal "schaut" und "frißt". 
Wie auch immer, für Menschen, die der Weidmannssprache nicht kundig aber willens sind, sich darüber zu informieren, haben wir ein paar typische Bezeichnungen zusammengefaßt. 
Es darf auch geschmunzelt werden: Zum Beispiel dann, wenn eine Bärin "dickgeht", das soll heißen, daß sie trächtig ist. Oder wenn die Jäger zum männlichen Murmeltier "Bär" sagen, zum Weibchen "Katze" und zu den Jungen "Affen". Und wenn ein Murmeltier "im Bau steckt", ist das noch lange nicht wörtlich, also lebensbedrohlich, zu nehmen, sondern bedeutet nur, daß es sich dort gerade aufhält. 

Weidmannsheil
ist der Gruß des Jägers, gleichzeitig der Wunsch für Jagderfolg und die Gratulation nach dem Jagderfolg. 

Ansprechen
Wenn Jäger Wildtiere "ansprechen", stellen sie Geschlecht, Alter, Verhalten, Lautäußerungen und Konstitution fest. 

Bruch
ein von Laub- oder Nadelhölzern gebrochener Zweig. 

Letzter Bissen
Das ist ein Bruch, der einem erlegten Stück ins Maul, pardon in den Äser, geschoben wird - als Akt der Versöhnung nach dessen Tod. 

Schüsseltrieb
Das gemeinsam eingenommene Essen nach Beendigung der Jagd mit anschließendem gemütlichen Beisammensein. 

Wind
bekommen sämtliche Wildarten. Riechen ist damit gemeint. 
 

  • Rotwild


Platzhirsch
Hirsch, der den Brunftplatz beherrscht

Röhren
Lautzeichen des Hirsches in der Brunft

Tier
weibliches Stück

Schneider
junger Hirsch mit geringem Geweih
 

  • Gamswild


Gamsbart
hat rein gar nichts mit einem Bart zu tun, sondern es sind längere Haare entlang des Rückgrates des Gamsbockes (Wintergams) 

Reif
hell gefärbte Spitzen des Gamsbartes

Krucken
Gehörn beim Gams

Gamskugeln 
Magensteine
 

  • Auerwild


Großer Hahn
Auerhahn, im Gegensatz zum "Kleinen Hahn", dem Birkhahn

Fächer
Stoß lange Schwanzfedern

Balz
Fortpflanzung

hudern
ein Sandbad nehmen

Mauser
Wechseln des Federkleids
 

  • Fasan


Infanterist
laufender Fasan

Hörner
Federohrbüschel am Kopfrand des Hahnes

im Bukett aufstehen
im Trupp auffliegen
 

  • Fuchs


Lunte
Schwanz

Fang
Maul

Fähe
Füchsin

Fuchsrüde
männliches Tier
 

  • Feldhase


Blume
Schwanz des Hasen

Löffel
Ohren des Hasen

Wolle
Behaarung des Hasen

Haken schlagen
beim Flüchten die Richtung ändern

trommeln
mit den Hinterläufen auf den Boden aufschlagen

zu Felde rücken
sich vom Wald auf das Feld begeben
 

  • Schwarzwild


Bache
weibliches Tier beim Schwarzwild

Keiler
männliches Tier

Frischlinge
Nachwuchs

Hosenflicker
junge männliche Stücke
 

  • Jagdhunde


Rüde
männlicher Hund

gute Nase haben
guten Geruchssinn haben

Laut geben
bellen

Mit freundlicher Genehmigung der Steirischen Landesjägerschaft 8010 Graz Schwimmschulkai